Magnetfalle

Magnetfalle
Magnetfalle,
 
1) in der Plasmaphysik Bezeichnung für eine Magnetfeldanordnung, in der Plasmen hoher Temperatur über längere Zeit zusammengehalten werden können. Die Wirkungsweise einer Magnetfalle beruht darauf, dass ein Magnetfeld nur auf senkrecht zu dem Feldvektor B (magnetische Flussdichte) bewegte elektrische Ladungen eine Kraft ausübt, während die Bewegung parallel zu B kräftefrei ist. Die Grenzflächen zu Plasmen können stabil sein, wenn das Magnetfeld nach außen zunimmt. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass bei den meisten Feldanordnungen dennoch Plasma entweicht. Besondere Feldanordnungen zum Zusammenhalten von Plasmen werden als magnetischer Spiegel oder magnetische Flasche bezeichnet. Bei diesen wird durch eine starke Zunahme der magnetischen Flussdichte an den Enden das Entweichen des Plasmas auf ein Minimum reduziert. Fast völlig verlustfrei sind toroidale Feldanordnungen (Toroidfallen), die keine offenen Enden haben. (Kernfusion)
 
2) magnetische Atomfalle, in der Teilchenphysik eine Teilchenfalle.

Universal-Lexikon. 2012.

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